Die Alpen in Österreich kennt man vom Winterurlaub als für Familien eher teures Vergnügen. In der warmen Jahreszeit dreht sich das aber schlagartig um und man erhält die gleiche qualitativ hochwertige Leistung wie im Winter zu einem oftmals sehr viel geringeren Preis. Wie sie als Familie davon profitieren können, was es zu beachten gibt und welche Gegenden sich ganz besonders für den Sommerurlaub eignen, beschreibe ich in folgendem Beitrag.
Zuerst einmal vorweggeschickt: Beim Gedanken an einen Bergurlaub kommt bei den meisten Kindern zuerst einmal keine große Freude auf, denn nur die wenigsten Kinder sind für die Aussicht auf tagelange Wandertouren zu begeistern. Dieses Bild von „Berge, Wandern und sonst nichts“ stimmt aber erfreulicherweise schon lange nicht mehr mit der Realität überein, denn viele der österreichischen Tourismusregionen und -orte haben ihr Angebot in den letzten Jahren auch für den Sommer ordentlich aufpoliert und bieten ganz gezielt Attraktionen für Kinder an. So kann man als Familie in vielen Orten locker 1 oder 2 Wochen verbringen, ohne dass Langweile aufkommt.
Was bietet ein Urlaub in den österreichischen Bergen?
Im folgenden eine Übersicht, auf welche Dinge es bei einem Urlaub in den österreichischen Bergen zu achten gibt und was ein solcher Urlaub an Highlights für Familien zu bieten hat:
Für Kinder gestaltete Gipfel, Täler und Touren
Mittlerweile findet man in Österreich sehr verbreitet Berg- bzw. Talstationen mit tollen Abenteuerspielplätzen, Streichelzoos, in den Hang gebauten überdimensionalen Kugelbahnen, kleinen Kletterparks, Wasserspielplätzen und Ähnlichem. Zumeist sind diese Angebote kostenlos. Der Weg zurück ins Tal lässt sich mancherorts besonders vergnüglich und actionreich via Sommerrodelbahn, Go-Kart oder Tretroller zurücklegen.
Einige Berge bzw. Wanderrouten sind im Ganzen einem bestimmten für Kinder interessanten Thema gewidmet und am Weg sind immer wieder liebevoll gestaltete Stationen oder Rätselaufgaben zu dem Thema angebracht. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist der Geisterberg in St. Johann in Salzburg (siehe Urlaubsziel Wagrain/Kleinarl). Oder auch der Montelino Erlebnisweg bzw. der Berg Kodok in Saalbach bzw. der Grafenberg Erlebnisweg in Wagrain.
In manchen Wandergebieten ist auch eine Schatzsuche möglich. Die Schätze sind als Geocaches versteckt und können mit dem GPS-System des Handys oder mit Schatzkarten aufgespürt werden.
Von regionalen Gästekarten profitieren
Mittlerweile hat fast jede Region in Österreich ihre eigene Gästekarte und in manchen Regionen gelten sogar mehrere verschiedene Karten. In einigen dieser Karten ist eine Menge an Leistung inkludiert! Das beginnt bei kleineren Ermäßigungen für Angebote der teilnehmenden Partnerbetriebe und geht bis zur kostenlosen Nutzung der Seilbahnen, der örtlichen Therme oder der Sommerrodelbahn. Da zuletzt genannte Leistungen sonst teils ziemlich teuer sind, kann man sich vor allem als Familie so eine Menge Geld sparen. Oder auch Dinge in Anspruch nehmen, die man sich sonst nicht geleistet hätte bzw. an die man sonst gar nicht gedacht hätte.
Bademöglichkeit mit einplanen!
Die meisten Kinder lieben Wasser und ein Sommerurlaub ohne Bademöglichkeit ist von Vornherein keine gute Aussicht. In vielen Regionen befinden sich ein oder mehrere Badeseen in mit dem Auto schnell erreichbarer Nähe. In Österreich gibt es zudem mittlerweile fast 40 Badethermen, der Großteil davon in der Nähe von Skigebieten. Diese bieten für Kinder oft ganz besonders attraktive Spielbereiche. Wenn beides nicht zutrifft, dann bietet ein in der Unterkunft angebotener Pool- bzw. Wellnessbereich eine adäquate Alternative. Die österreichischen Hotels haben in diesem Bereich in der Vergangenheit sehr stark investiert, so dass das mittlerweile relativ oft im Angebot enthalten ist. Im Minimum sollte es zumindest ein örtliches Freibad geben.
Ganz ohne die Aussicht auf kühles Nass würde ich einen solchen Urlaub nicht buchen! Dann lieber für eine andere Unterkunft in einem anderen Ort entscheiden! Wasser gehört zu einem Sommerurlaub einfach dazu, sonst werden die Kids nörgelig.
Bikeurlaub
Einige Regionen bieten ein spezielles Angebot für Fahrradbegeisterte wie ausgeschilderte Biketouren, Singletrails, Bikeparks etc. samt Seilbahnen, in denen man seine Fahrräder komfortabel auf den Gipfel transportieren kann. Auch die Unterkünfte und Einkehrmöglichkeiten sind dort auf Fahrradfahrer eingestellt und bieten passende Abstellmöglichkeiten und im Ort kann man die Räder in Bussen transportieren.
In den Stall hineinschnuppern
Ein Bauernhof übt eine große Faszination auf viele Kinder aus. Ein besonderes Erlebnis ist daher ein Urlaub direkt am Bauernhof. Aber auch wenn man nicht direkt am Bauernhof wohnt, gibt es oftmals organisierte Möglichkeiten ins Landleben hineinzuschnuppern oder auch bei der traditionellen Herstellung von Käse, Butter oder Brot zuzusehen.
Schwammerl suchen, Beeren brocken
Viele Kinder lieben es, im Wald Wachsendes zu sammeln bzw. vor Ort zu verspeisen. Bedingung dafür ist, dass man als Erwachsener das notwendige Hintergrundwissen hat und Essbares von Ungenießbarem unterscheiden kann. So kann man die Kinder korrekt instruieren und überwachen und diese lernen wie man sich in der Natur selbst versorgen kann. Aus den gefundenen Schwammerln kann man sich anschließend ein köstliches Abendessen zaubern oder diese alternativ in der Hotelküche zubereiten lassen.
Hund mitnehmen
Kaum ein Urlaub eignet sich so gut dazu, den Hund mitzunehmen wie ein Urlaub in den Bergen.
Wandertouren
Wandern kann man in den Alpen natürlich auch noch. Es soll ja auch Kinder geben, die das sehr gerne tun oder zumindest für die eine oder andere Wandertour zu motivieren sind. Als zusätzlichen Motivator kann man hier das Abstempeln eines Wanderpasses und die Aussicht auf eine Wandernadel einsetzen, die man vielerorts für das Erreichen eines vordefinierten Wanderziels verliehen bekommt.
Für Kinder weniger interessant aber für Erwachsene durchaus ein angenehmer Nebeneffekt ist das in den Alpen vorherrschende Klima, in dem es auch während einer Hitzewelle nachts noch angenehm abkühlt.
Mögliche Urlaubsziele
Im Anschluss stelle ich drei Urlaubsziele in den österreichischen Alpen vor, die sich aufgrund ihres Angebotes sehr gut für den Urlaub mit Familie eignen und im Sommer ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten:
Saalbach-Hinterglemm
Die Gemeinde Saalbach-Hinterglemm liegt in Salzburg an der Grenze zu Tirol und beinhalten ein mit 270 Pistenkilometern gigantisches Skigebiet, das zu den drei größten in Österreich gehört. Mit 19.000 Gästebetten zählt Saalbach-Hinterglemm zu den größten Fremdenverkehrsorten in Österreich. Die Gegend ist nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer sehr reizvoll und bietet für Familien die folgenden Vorteile:
In folgendem Blogbeitrag finden Sie zahlreiche weitere Informationen zu einem Sommerurlaub in Saalbach Hinterglemm:
Weiterführender Beitrag: Preis-Leistungs-Tipp: Sommerurlaub in Saalbach Hinterglemm
Wagrain/Kleinarl
Ebenfalls zu den großen österreichischen Skigebieten zählt die Tourismusregion Wagrain/Kleinarl in Salzburg. Sie verfügt über ca. 9.000 Gästebetten, die Anzahl der Nächtigen verteilt sich ca. im Verhältnis 2 zu 1 auf Winter und Sommer. Folglich gibt es auch hier im Sommer ein überdimensioniertes Bettenangebot und günstige Angebote.
Im Anschluss eine kurze Übersicht, was hier für Familien geboten wird:
Ötztal
Sogar noch einmal eine Spur größer ist das fünf Gemeinden umfassende Tiroler Ötztal mit ca. 26.000 Gästebetten. Für diesen großen Andrang sorgen dort im Winter vor allem die Skigebiete Sölden und Gurgl. Auch hier beträgt das Verhältnis von Winter zu Sommertourismus ca. 2 zu 1, so dass das groß dimensionierte Bettenangebot im Sommer mit Lockangeboten gefüllt wird.
Das wird im Ötztal geboten:
© Titelbild: Ötztal Tourismus, Rudi Wyhlidal